Turnfest Blog

Speedboot-Fahren in den Everglades

Die Grasnarbe gibt nach. Der Schuh sinkt tief ein. Nach einem durchregneten Vortag gleicht das Wettkampfgelände am Guggenberger See am Samstag, den 29.04., einer Sumpflandschaft.

Die Helferinnen und Helfer machen das Beste daraus. Die Start-Zone wird kurzerhand an eine etwas trockenere Stelle verlegt, die Schwimm-Challenge wird aufgrund der niedrigen Wassertemperaturen gestrichen. Stattdessen durchqueren die Mannschaften von bis zu 10 Personen pro Schlauchboot den Badesee in voller Breite, springen am anderen Ufer in ihre Schuhe und laufen am Seeufer entlang zurück zum Naherholungsgelände von Neutraubling. Die ersten sechs Team-Mitglieder, die den Start/Ziel-Bereich wieder lebend erreichen, werden in die Wertung mit einbezogen.

Schnell zeigt sich, dass die Paddel-Technik das A und O der Team-Challenge ist. Einige der über 50 Mannschaften sind wahre Profis: Sie haben sich einen Steuermann auserkoren, der Kommandos gibt. Ihre Paddel ziehen die Matrosen in perfekten Rhythmus durch das Wasser, der durch martialischen Gesang unterstrichen wird. Andere wiederum veranstalten mit ihren Paddeln ein wildes Durcheinander, was zur Folge hat, dass das Boot nicht immer die Richtung hält, die ans Ziel führt. Doch auch die Wechselzone erweist sich als tückisch. Im Eifer des Gefechts springen einige Wagemutige zu früh aus dem Boot. Sie gehen ungewollt baden und die restliche Mannschaft treibt ab. Doch auch das Laufen hält Herausforderungen bereit. Es wird nach und nach klar, dass es vorteilhaft ist, auf die Laufschuhe zu verzichten und stattdessen die Strecke barfuß zu bewältigen. Denn die über 300 Läufer verwandeln den aufgeweichten Untergrund Runde für Runde allmählich in eine matschige Rutschbahn. 

Hindernisse sind da, um sie zu überwinden. Deswegen ließen sich die meisten gemeldeten Teams nicht von den widrigen Wetterverhältnissen, die noch am Morgen herrschten, abschrecken: Männerteams, Frauenteams und gemischte Teams. Die besten Bootsmänner und -frauen schafften die gesamte Challenge in etwas mehr als 5 Minuten. Probleme lassen sich optimaler Weise gemeinsam bewältigen. Als die Verleihfirma am Ende der Projekt29-Team-Challenge den Anhänger mit den sechs Schlauchbooten abholen wollte, versank das Zugfahrzeug mit allen vier Reifen hoffnungslos im Morast der aufgeweichten Wiese. Sie drehten durch. Es gab kein vor und kein zurück mehr. Zum Glück hatte die Fahrerin des VW-Busses die Turnern an ihrer Seite. In Windeseile bildete sich eine Menschentraube, die helfen wollte. Mit vereinten Kräften und mit einem Abschleppseil konnte zunächst der Bus aus dem Sumpf befreit werden und dann, ganz in Handarbeit, der Anhänger mit den Booten. 

Am späten Nachmittag riss der Himmel auf. Das Wasser des ausgedehnten Sees funkelte türkis. Die Sportlerinnen und Sportler, die die Team-Challenge bereits absolviert hatten, machten es sich am Badestrand in den Liegestühlen bequem, spielten Spike-Ball oder turnten. Die Temperaturen stiegen. Und dann juckte es die ersten: Schnell war die Badehose doch noch angezogen. Und dann: bei Drei ab ins Wasser. Diesmal freiwillig.

 Ergebnisse

 

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