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Lernen mit Händen und Füßen

Wer hätte gedacht, dass so ein paar harmlos aussehende Hütchen den Rollator ins Schlingern bringen. Und dabei ist der „Pilot“ ja noch ganz fit: Ein 6-Klässler der Regensburger Willy-Uhlig-Mittelschule lenkt das Vehikel, das eigentlich zur Unterstützung von Gehbehinderten gedacht ist, über einen Rollator-Hindernis-Parcours, eine der Attraktionen der GYMWELT-Area. Klassenkameraden versuchen sich derweil beim Handstand-TÜV, testen ihren Gleichgewichtssinn oder spielen Staffellauf-Memory. Etwas ältere Schülerinnen und Schüler der Regensburger Pindl-Schulen haben unterdessen eine Stunde auf den Air-Tracks gebucht. Zusammen mit tschechischen Jugendlichen probieren sich die Jungs und Mädels darauf barfuß aus. Der Beginn des #turnfestes23 fällt zufällig zusammen mit dem letzten Tag, an dem die tschechischen Austauschschüler zu Gast in Regensburg sind. Schon seit den frühen Morgenstunden strebten auf den Straßen, Gehsteigen und durch die Fußgängerzone Regensburger Schulklassen mit ihren Lehrern der Jahn-Insel und der Oberen Wöhrd zu, zwei wichtigen Spots des 33. Bayerischen Landesturnfestes. Denn der Freitag, der 28.04. ist Schulaktionstag.

Während des turnerischen Großereignisses in der Donaustadt dienen viele Schulen als Nachtquartier für Sportlerinnen und Sportler oder Besucher des Turnfestes. Wo aber sollen die Lehrerinnen und Lehrer am Freitag ihren Unterricht abhalten? Ganz klar: Das #turnfest23 übernimmt den Unterricht. Die Lehrkräfte buchen für ihre Klassen einzelne Aktionen. Die Auswahl ist gigantisch: Neben den Mitmachaktionen unterhalb der Steinernen Brücke entfaltet sich auf den Sportgelände der Regensburger Turnerschaft ein unglaublich facettenreiches Sport-, Bewegungs- und Bildungsangebot. 8. Klässler einer Regensburger Realschule wollen z.B. von den Übungsleitern mehr über Lacrosse wissen. Vielleicht haben sie die seltsam anmutenden Schläger neugierig gemacht. Der Regensburger Hockey-Club führt Neugierige in die in Deutschland noch weitgehend unbekannte Sportart ein: „Die Sportart stammt von den Ureinwohnern Nordamerikas“, erklärt er.

Das Bildungsangebot des Schulaktionstages ist ganzheitlich. Wer den Körper ausgepowert hat, kann etwas für den Geist tun: Der Stand der Stadtbücherei ist eine gemütliche Lese-Lounge. Gesund bleibt der Körper nur, wenn man sich gesund ernährt. Der Sponsor EDEKA bietet den Kindern eine Möglichkeit, sich selbst ein leckeres Frischkäse-Vollkornbrot zu schmieren. An einer anderen Ecke beobachten die Klassenlehrerinnen ihre Schützlinge, wie die auf dem Jujutsu-Feld Selbstverteidigung üben. „Viele meinen, das hat etwas mit Kampf zu tun.“, gibt der Übungsleiter vom Deutschen Jujutsu-Verband zu bedenken, „Das stimmt nicht. Es geht es um Abwehr.“ Er lässt es die Kinder ausprobieren. Im wahrsten Sinne des Wortes im Handumdrehen befreien sich die Grundschüler aus einem Klammergriff. Nicht weit davon probieren die Realschüler Faustball aus: „Wir haben noch eine halbe Stunde Zeit“, erzählt die Lehrkraft. „Wir haben einfach mal gefragt, ob wir es ausprobieren dürfen.“ Klar, die Faustballer zeigen gerne ihre Traditionssportart. Das Fazit: auf alle Fälle besser als Mathe – ein Kommentar, der Stirne-Runzeln bei der begleitenden Lehrkraft erzeugt: Sie ist Mathematiklehrerin. „Mir tun die 10. Klassen leid.“, ergänzt die Lehrerin. Denn die Abschlussklassen müssen in der Schule bleiben und für die Prüfung büffeln anstatt hier am Schulaktionstag etwas zu erleben.

 

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